Burnout-Stopp: Einfach mal nichts tun?

1 Aug

Der Spiegel titelte in diesem Sommer „Neustart. Wege aus der Burnout-Falle“. Es ging um das immer schnellere Arbeit, die fehlende Trennung von Arbeit und Freizeit und die damit verbundenen Folgen wie Burnout oder andere Krankheiten. Dabei wurden auch Unternehmen gezeigt, die mit ihren Mitarbeitern neue Wege gegen Burnout und andere gesundheitliche Belastungen gehen. Adidas, als das Sport-Unternehmen ist natürlich dafür prädestiniert, Sport in den Arbeitsalltag zu integrieren: Aus 120 verschiedenen Sportprogrammen können die 2.900 Mitarbeiter aus 50 Nationen wählen, auf dem Gelände laufe immer ein Matsch, so im Artikel. Beeindruckend.

Und doch.

„Darf ich auch einfach mal nichts tun? Am Wochenende liege ich wirklich gern faul auf dem Sofa“, fragt eines Studentin spaßhaft verzweifelt im Bewerbungsseminar. Und ich selbst muss zugeben, dass ich auch immer frage: „Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Welchen Sport treiben Sie?“ Beeindruckt bin ich dann immer von der Vielfältigkeit der Aktivitäten, und je exotischer, desto lieber: Da muss es schon Capoeira oder Triathlon sein, um mich zu beeindrucken.

Dabei gibt es das Phänomen Burnout bereits bei Studierenden. Immer mehr suchen die Beratungen an ihrer Hochschule auf und klagen über Überlastung.

Die meisten geben den Bachelor als Ursache an. Dabei verkennen viele, dass Arbeitgebern gar nicht der Turbostudent am besten gefällt, sondern derjenige, der auch Praxiserfahrung hat oder mal im Ausland war.

Ein oder zwei Semester mehr spielen da gar keine Rolle. Und vielleicht sollten wir wie die Studenten versuchen, uns einfach mal im Nichtstun zu üben.

Eine Antwort to “Burnout-Stopp: Einfach mal nichts tun?”

  1. Hubert 29. August 2013 um 11:55 #

    In Zeiten eines nichts mehr existierenden Studiengebühr kann man ruhig mal ein oder zwei Semester länger studieren… Ist wirklich keine Schande! Besser als vor dem Jobbeginn bereits mit Burn-Out zu kämpfen. Und vor dem Hintergrund des immer stärker aufkommenden Fachkräftemangels können sich fertige Studenten die Firmen bereits zu Beginn auswählen! 😉

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